Laut BFtG wächst der Markt für E-Zigaretten in Deutschland stetig und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent. Der Umsatz wird voraussichtlich im Jahr 2024 eine Milliarde Euro übersteigen. Gleichzeitig warnt die BFtG, die heute 300 Unternehmen in der E-Zigarettenbranche organisiert, vor dem ebenso wachsenden Schwarzmarkt. Nach Angaben der Organisation entfällt vermutlich der illegale Handel auf ganze 40 Prozent des gesamten E-Zigarettenverkaufs in Deutschland.
„Der illegale Handel stellt eine große Belastung für die Branche dar. Kriminelle Händler dürfen keinen Marktvorteil gegenüber dem legalen E-Zigarettenhandel erlangen. Wir fordern harte Maßnahmen von den zuständigen Behörden“, sagt Geschäftsführer Philip Drögemüller in einer Pressemitteilung.
Insgesamt gaben 76 Prozent der BFtG-Mitglieder an, dass sie sowohl Gewerbetreibende als auch Privatpersonen kennen, die illegale E-Zigaretten verkaufen. Dabei handelt es sich in erster Linie um Einwegmodelle, die von 94 Prozent als das meistverkaufte Produkt auf dem Schwarzmarkt genannt wurden. Fast die Hälfte der Unternehmer nannte auch lose Flaschen mit E-Liquid, Basisflüssigkeit und Nikotin als gängige Produkte.
Die BFtG befragte ihre Mitglieder auch, welche Maßnahmen sie von der Politik erwarten, um den umfangreichen Schwarzhandel einzudämmen. Eine große Mehrheit antwortete, dass es in erster Linie darum gehe, KEINE weiteren Entscheidungen über Steuererhöhungen, Geschmacksbeschränkungen oder ähnliche Verbote durchzusetzen. Zudem forderten sie bessere Werkzeuge und Ressourcen für Zoll und Polizei, um den illegalen Grenzhandel zu stoppen, auch wenn dies wahrscheinlich nicht das Grundproblem lösen wird.
„Wir wissen, dass der Zoll und die Behörden große Anstrengungen unternehmen, um den illegalen Handel mit E-Zigaretten einzuschränken. Zahlreiche Zollbeschlagnahmungen in den letzten Jahren zeigen dieses Engagement. Aber es muss viel mehr getan werden, um kriminelle Aktivitäten zu verhindern. Außerdem müssen die Politiker von fehlgeleiteten Regulierungen wie dem Geschmacksverbot absehen. Internationale Studien zeigen, dass nur der Schwarzmarkt davon profitieren würde“, sagt Philip Drögemüller.
Laut mehreren Quellen in verschiedenen Medien wird das Thema Geschmacksverbot für E-Zigaretten wahrscheinlich im Zuge der bevorstehenden Überarbeitung der Tabakproduktrichtlinie (TPD) in der EU diskutiert. Vor Kurzem reichte Dänemark einen Vorschlag ein, der Geschmacksstoffe einschränken, bestimmte E-Zigarettenmodelle verbieten sowie weitere Beschränkungen des Nikotingehalts für alle „neuen“ Nikotinprodukte vorsehen soll. Die deutsche Delegation unterstützte den Vorschlag.